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Ready for recycling 

Auch über den Wolken stehen die Zeichen auf Zirkularität. Lufthansa hat gemeinsam mit Interzero gecheckt, wie sich Bordabfälle reduzieren und Verpackungen besser im Kreislauf führen lassen. Start frei für ein nachhaltigeres Waste Management im Flugverkehr

Von der Modernisierung der Flugzeugflotte bis zu alternativen Kraftstoffen, sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF): Die Lufthansa Group investiert in eine nachhaltige Transformation der Luftfahrt. Unter dem Motto #MakeChangeFly hat sich das Unternehmen ambitionierte Klimaziele gesetzt – und will bis 2050 eine neutrale CO2-Bilanz erreichen. Wichtiger Teil der Nachhaltigkeitsstrategie ist auch das Thema Kreislaufwirtschaft. „Wir wollen mit unseren Passagier-Airlines möglichst ressourcenschonend unterwegs sein“, sagt Manuel Henle, verantwortlich für Sustainability Onboard & Lounges bei der Lufthansa Group. „Analog zur EU-Abfallhierarchie schauen wir uns deshalb genau an, wo wir Bordabfälle vermeiden, Dinge wiederverwenden oder Wertstoffe recyceln können. Dabei haben wir vor allem Einwegverpackungen aus Kunststoff und Aluminium im Blick und wollen diese vermeiden, durch nachhaltigere Materialien ersetzen oder das Recycling sicherstellen.“ 

Verpackungen auf dem Prüfstand 

Welchen Impact schon kleine Veränderungen haben, zeigt das Beispiel einer Verpackung für Kinderspielzeug: Durch den Verzicht auf die Plastikhülle spart allein die Lufthansa-Group-Airline SWISS 500 Kilogramm Kunststoff pro Jahr. Um vorhandene Optimierungspotenziale systematisch auszuschöpfen und zugleich den neuen gesetzlichen Anforderungen der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) gerecht zu werden, hat SWISS 2024 mit einem Beratungsteam von Interzero zusammengearbeitet. Im Rahmen des Projekts wurde zunächst die Recyclingfähigkeit ausgewählter Verpackungen analysiert und nach dem international anerkannten Standard „Made for Recycling“ bewertet. Anschließend entwickelten die Interzero-Expert*innen Handlungsempfehlungen für nachhaltige Abfallmanagement- und Kreislaufkonzepte – von der PPWR-konformen Verpackungsgestaltung bis zur effizienten Entsorgung. 

„Die kompetente Beratung hat uns sehr dabei geholfen, unsere verschiedenen Materialströme besser zu verstehen – und Schritt für Schritt konkrete Lösungen anzugehen“, sagt Manuel Henle. Eine Multimaterialverpackung für Erfrischungstücher etwa, die bei der Recyclingfähigkeitsanalyse durchfiel, soll nun durch eine Monokunststofflösung ersetzt werden. Auf diese Weise kann die Lufthansa Group nun das gesamte Verpackungsportfolio prüfen und optimieren. Doch es gibt auch Grenzen: „Unsere Aluminium-Kasserolen für warmes Essen beispielsweise sind laut Analyse sehr gut recyclingfähig“, erläutert Manuel Henle. „Faktisch ist das Recycling jedoch derzeit verboten, da diese Bordabfälle besonderen rechtlichen Vorschriften unterliegen. So ist aktuell die Kreislaufführung von Rohstoffen in unserer Branche zum Teil leider nur eingeschränkt möglich – immerhin sprechen wir allein bei den Alu-Kasserolen in der Lufthansa Group von einem jährlichen Recyclingpotenzial von 13 Eiffeltürmen.“ 

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"Es ist toll zu sehen, dass die Lufthansa Group das Potenzial der Kreislaufwirtschaft erkannt hat – und die Fachexpertise von Interzero nutzt, um Verpackungen systematisch recyclingfähiger zu gestalten. Denn was im Einzelnen als kleine Anpassung erscheint, hat in Summe einen großen Hebel."

Carolin Kollig Head of Circular Solutions & Consulting, Interzero

Mehr Transparenz durch Digitalisierung 

Trotz gesetzlicher Beschränkungen und besonderer Herausforderungen durch die begrenzten Sammel- und Sortiermöglichkeiten an Bord der Flugzeuge: Die Lufthansa Group treibt die Umsetzung ihrer Abfallstrategie konsequent voran. „Wir haben allein ein Drittel der identifizierten Artikel bzw. einen Großteil der betroffenen Mengen bereits weggelassen, ersetzt oder recyclingfähig gestaltet.“ Im Bereich Food Waste kommt erstmals ein sogenannter Tray-Tracker zum Einsatz, der die Abfallmengen automatisch erfasst – und wichtige Informationen für eine bedarfsgerechte Beladung und die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung liefert. Insgesamt soll eine stärkere Digitalisierung des Abfalltrackings dazu beitragen, mehr Transparenz zu schaffen und die Waste-Management-Prozesse datenbasiert effektiver zu steuern.  

Vom Recycling-Guide für eine verbesserte Abfalltrennung an Bord über Re-Use-Projekte bis zum Upcycling von Trolleys: Zirkuläre Ideen stehen bei den Airlines der Lufthansa Group hoch im Kurs; Start frei für ein nachhaltigeres Waste Management im Flugverkehr. Manuel Henle: „Ich bin schon stolz darauf, dass Nachhaltigkeit bei uns einen so hohen Stellenwert hat – und vom Techniker über die Cabin Crew bis zum Piloten immer mehr gelebt wird.“ 

Unser Expertin für Beratung in der Kreislaufwirtschaft
Carolin Kollig
Carolin Kollig

Head of Circular Solutions & Consulting, Interzero

carolin.kollig@interzero.de


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