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Innovation für eine zirkuläre Zukunft vorantreiben – Patrick Neumann @ Go Circular 2025

Im Vorfeld der Go Circular Conference 2025 rückt das Augenmerk auf Branchenexpert:innen, die den Weg zu einer nachhaltigen, zirkulären Wirtschaft ebnen. Einer von ihnen ist Patrick Neumann, Director of Product Management bei Interzero, dessen Fachwissen einen bedeutenden Einfluss auf nachhaltige Produktinnovationen und Ressourceneffizienz hat.

Dieses Jahr ist Interzero Circular Economy Partner der Go Circular Conference und Patrick wird in Rotterdam eine Expertenrunde moderieren. Dabei geht es um chemische und mechanische Wege für mehr Zirkularität. Zudem gibt er Einblicke, wie Interzero verschiedene Möglichkeiten zur Ressourcenrettung bewertet und Unternehmen bei der Nutzung recycelter Rohstoffe unterstützt.

Im Vorfeld der Veranstaltung gewährt Patrick im Interview einen ersten Einblick in Interzeros Präsenz auf der Go Circular Konferenz und Messe. Er spricht über die Bedeutung von Kooperationen für den Aufbau einer zirkulären Zukunft und zeigt auf, wie Interzero Unternehmen dabei unterstützt, den Einsatz von Rezyklaten in ihren Produktionsprozessen zu optimieren.

Patrick, der Markt für Rezyklate ist aktuell angespannt. Bringt die PPWR jetzt den lang erhofften Schub für die Branche?

Patrick Neumann: Die PPWR ist im Grunde das lang erwartete Startsignal für eine potenziell bessere Zukunft der Recyclingindustrie. Aber sie ist keine Garantie, da Unternehmen – seien es Markenhersteller oder Verarbeiter – offen für Zusammenarbeit entlang der Wertschöpfungskette sein müssen, um die Vorgaben für den Rezyklatanteil zu erreichen. Außerdem ist noch nicht vollständig geklärt, wie mit kontaktsensitiven Anwendungen umgegangen wird. Bisher sind die Technologien im mechanischen Recycling noch nicht ausreichend ausgereift, und das chemische Recycling bleibt hinter den Erwartungen zurück. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um klare Rahmenbedingungen für diese Technologien zu definieren und eine nachhaltigere Zukunft für Verpackungen insgesamt zu ermöglichen.

Herstellerunternehmen können ihre Produktionsprozesse nicht von heute auf morgen umstellen, was rätst du Unternehmen, die sich heute schon auf die neuen Anforderungen einstellen wollen? Welches sind die benötigten ersten Schritte?

Patrick Neumann: Natürlich können gewachsene Prozesse nicht von heute auf morgen auf den Kopf gestellt werden. Aber wie immer im Leben gilt es, anzufangen, sich auf den Weg zu machen und unterwegs dazuzulernen. Es gibt Details, die vor der Umstellung bzw. der Integration von Rezyklaten in den Produktionsprozess besprochen werden müssen. Daher empfehle ich immer, den Kontakt zur Recyclingindustrie zu suchen, aber auch Beratungsunternehmen hinzuzuziehen, die Einblicke geben können, wie recyclingfähige Verpackungen gestaltet werden können, die recyceltes Material enthalten. Unsere Kolleg:innen von ‚Made for Recycling‘ bringen beispielsweise ihr Fachwissen in eine Vielzahl von Projekten ein.

Der erste Schritt besteht immer darin, sich auszutauschen und die eigenen Erwartungen an das zu verwendende Rezyklat zu kommunizieren. Uns ist es wichtig, die Kundenanforderungen zu verstehen und passen unsere Produkte bestmöglich an, um die angestrebten Qualitätsziele zu erreichen. Dabei muss jedoch eines bedacht werden: Wir sprechen hier nicht von einem linearen Feedstock wie bei Neuware. Die Zusammensetzung des Recycling-Rohstoffs kann gelegentlich variieren, weshalb es entscheidend ist, sich vorab auf die wichtigsten Kriterien für die Produktqualität zu einigen.

Der Weg weg von einer linear dominierten Wirtschaftsweise hin zu einer echten Circular Economy benötigt kooperative Modelle und einen gemeinsamen Willen etwas zu verändern. Wo wünschst du dir mehr Zusammenarbeit?

Patrick Neumann: Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Simon Sinek sagte einmal: „Niemand weiß alles. Aber zusammen wissen wir eine ganze Menge.“ Dieses Zitat bringt auf den Punkt, warum Kooperation entlang der Wertschöpfungskette so entscheidend ist, um Fortschritt zu erzielen. Es braucht einen enormen Einsatz, nicht nur in der gesamten Kunststoff-, sondern auch in der Verpackungswertschöpfungskette. Wir müssen Lösungen finden, die mit den heutigen Möglichkeiten allein nicht zu bewältigen sind. Offenheit ist dabei essenziell. Wir sollten keine Technologie verteufeln oder pauschal ein Material dem anderen vorziehen. Der Weg in die Zirkularität ist eine anspruchsvolle Aufgabe und ich wünsche mir eine vielfältigere Diskussion entlang der Wertschöpfungskette.

Last but not least: Du moderierst ein Panel, in dem es auch um das Verhältnis zwischen mechanischem und chemischem Recycling geht. Wo steht Interzero bei dem Thema?

Patrick Neumann: Wir bei Interzero arbeiten für die Vision einer Welt ohne Abfall und den Schutz natürlicher Ressourcen. Um dieses Ziel zu erreichen und mehr Rohstoffe aus Kunststoffabfallströmen zu retten, sind neben Abfallvermeidung oder ReUse-Konzepten auch weitere Innovationen und weitere Wege im Bereich des Recyclings nötig. Die Antwort auf die Frage ist also kein entweder oder, sondern die Verfahren können sich sinnvoll ergänzen. Kunststoffe, die nicht mechanisch recycelt werden können, können mithilfe des chemischen Recyclings vor der Verbrennung gerettet werden. Da wo möglich, ist das mechanische Recycling z. B. aufgrund des geringeren Energiebedarfs zu bevorzugen. Ich freue mich auf die Diskussionen in Rotterdam.

Treffen Sie Patrick und weitere Kolleg*innen von Interzero bei Go Circular 2025

Table 14 | Session: 4th March, 11:10 – UNITING CHEMICAL AND MECHANICAL FORCES FOR A CIRCULARITY

 

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