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Wir gratulieren Uwe Küber zu 30 Jahren Innovationskraft

Uwe Küber ist ausgebildeter Instandhaltungsmechaniker, Hochschulingenieur für Kfz-Technik und Diplomingenieur Maschinenbau.

Am 1. Juni 1993 hatte Uwe Küber seinen ersten Arbeitstag in der Dispo der ehemaligen AWU Sortieranlagen Betriebs GmbH. An seinem zweiten Arbeitstag wurde er in der Kfz-Werkstatt am Hultschirner Damm vorgestellt. An seinem dritten Arbeitstag erhielt er einen Arbeitsauftrag, der ihn auch die nächsten 30 Jahre bei ALBA und Interzero begleiten sollte: den Bau einer Sortieranlage. Er war maßgeblich mitverantwortlich für den Bau unserer Sortieranlagen in Berlin, Braunschweig, Walldürn und Marl und sein Steckenpferd liegt in der Weiterentwicklung der Technologie und Verbesserung der Sortierqualität. In diesem Jahr gratulieren wir ihm zu 30 Jahren Betriebszugehörigkeit.

Lieber Herr Küber, wo stehen wir aktuell auf technologischer Basis?

Uwe Küber: Wir hatten uns vorgenommen, Marktführer zu werden. Und das Ziel haben wir erreicht. Aber wer sich ausruht, der wird überholt. Neue technische Durchbrüche lassen sich leider häufig nicht patentieren, daher muss man sich einen kontinuierlichen Fortschritt vor den Wettbewerbern erhalten.

Wie hat sich die Sortierung in den letzten 30 Jahren verändert? 

Uwe Küber: Die Sortieranlagen von damals sind nicht mehr mit den heutigen Anlagen vergleichbar. Früher gab es waagerechte Sortierbänder, in denen viele Menschen noch mit Hand arbeiten mussten. Das war eine schwere körperliche Arbeit. Danach kamen die ersten Automaten, die noch nicht frei programmierbar waren, später dann der Lufttransport. Mittlerweile sind wir ganz weit weg vom Müllwerker und in der Industrieproduktion angekommen.

Wo sehen Sie die größten Potenziale für die Zukunft?

Uwe Küber: Die Entwicklung, die jetzt kommt, ist so richtig interessant und wird noch rasanter als bisher. Ich bin überzeugt davon, dass wir uns zu Rohstofflieferanten weiterentwickeln und damit eine aufregende Zeit einläuten. Dazu gehört auch der Sprung ins globale Geschäft. Ich bin traurig, dass ich dann vermutlich zu alt sein werde, um noch genauso aktiv mitzuwirken wie heute.

Was brauchen wir, damit wir die gesteckten Ziele erreichen können? 

Uwe Küber: Die IPR hat sich neu aufgestellt und ist jetzt dabei, eine Strategie aufzusetzen. Dabei müssen wir als geschlossenes Team über alle Gesellschaften hinweg auftreten, in dem jeder dem anderen hilft, auch wenn’s kritisch wird. Dafür brauchen wir Mitarbeitende, die unseren Weg mitgehen wollen. Ihnen müssen wir unser Vertrauen geben und sie entwickeln. 

Wo sehen Sie Ihre Aufgabe dabei? 

Uwe Küber: Ich sehe meine Verantwortung darin, den Weg aktiv mitzugestalten und wo es sein muss, auch mal in die richtige Richtung zu schubsen. 

Was sind unsere größten Stärken?

Uwe Küber: Mit Geld kann man alles umsetzen. Die Kunst liegt darin, das Beste aus begrenzten Mitteln herauszuholen. Da braucht es Einfallsreichtum und Optimierungen im laufenden Prozess. Das zeichnet auch uns als Unternehmen aus, das wir mit unserem Kapital gut umgehen. Wir machen alles in einer Einheit: Bauen, Warten, Betreiben. Außerdem: Unsere Anlage in Marl ist nun drei Jahre alt und die erste Anlage, die das Material aus der Sammlung der gelben Säcke/Tonnen vollautomatisch sortiert. Daran haben sich unsere Wettbewerber bis heute noch nicht getraut.

Welches Erlebnis war für Sie besonders lehrreich? 

Uwe Küber: Ein Moment, der mir sehr nah ging, ist der Brand, der in der Nacht vom 24. April 2019 unsere Anlage in Marl zerstört hat. So viel Arbeit mit einem Mal zunichtegemacht. Man ging davon aus, dass es zweieinhalb Jahre dauern würde, bis wir die Anlage wieder betriebsbereit hätten. Ich habe zu meinen Kollegen gesagt: „Im Dezember steht die Anlage wieder.“ In den folgenden acht Monaten sind wir an unsere Grenzen gegangen und haben das wahr gemacht. Der Betrieb der Anlage konnte am 1. Januar 2020 wiederaufgenommen werden. Wenn ein Team Hand in Hand arbeitet und strukturiert vorgeht, ist alles zu schaffen. In den letzten 30 Jahren hatte ich das Glück, in hervorragenden Teams arbeiten zu dürfen. Gemeinsam hat man sich immer nach vorn gearbeitet und war mit Spaß bei der Sache.

Was fangen Sie persönlich mit Nachhaltigkeit an?

Uwe Küber: Als Techniker ist mir Nachhaltigkeit sehr nah und im Anlagenbetrieb ist bei uns das Thema Instandhaltung extrem wichtig. Bevor ich etwas in den Konsum bringe, muss ich darüber nachdenken, wie das zweite oder dritte Leben meines Produkts aussieht. Das gilt auch beim Bau von Anlagen. Wir wollen nichts für kurze Zeit bauen, sondern gleich von Beginn an die Instandsetzung mitdenken. Eine Anlage 20 bis 40 Jahre am Leben zu halten, ist eine große Herausforderung, die uns am Beispiel Eisenhüttenstadt gut geglückt ist. Für Privathaushalte gilt das gleiche – lieber Reparieren als Wegwerfen. Wir sind auf einem guten Weg beim Thema Nachhaltigkeit, aber noch lang nicht angekommen.

Mehr zum Thema Sortierung auf unserer Webseite
 

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