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EPR: Neue Regeln, neue Chancen. Die wichtigsten Fakten im Überblick

Auf dem Weg zur Circular Economy nimmt die EU Industrie und Handel in die Pflicht. Was kommt auf die Unternehmen zu? Wie gelingt es zum Beispiel, die Anforderungen der neuen europäischen Verpackungsverordnung PPWR zu meistern? Die wichtigsten Fakten im Überblick.

Unternehmen sollten jetzt klären, was die PPWR für sie bedeutet. Dazu zählen die Pflichten zur Recyclingfähigkeit für sämtliche Verpackungen und zum Rezyklateinsatz bei Kunststoffverpackungen. Auch wenn noch Detailvorgaben fehlen – frühzeitige Vorbereitung zahlt sich aus.

Extended Producer Responsibility: Was steckt dahinter?
Der Green Deal gibt die Richtung vor – bis 2050 will Europa klimaneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert die EU eine nachhaltige, ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft. Das Instrument der Erweiterten Herstellerverantwortung (Extended Producer Responsibility, EPR) spielt dabei eine wichtige Rolle: Ziel ist es, die Umweltauswirkungen von Produkten und Verpackungen zu minimieren – vom Design bis zur Rücknahme und zum Recycling.

Wer muss aktiv werden?
Die EPR-Vorschriften betreffen alle Akteure, die Produkte in der EU vermarkten – ob als Erzeuger, Hersteller, (Online-)Händler oder Importeur. Insbesondere die Stoffströme Verpackungen, Elektrogeräte und Batterien sind bereits stark reguliert. Seit Anfang 2025 gilt zudem eine EU-weite Getrenntsammelpflicht für Textilien.

Welche Verpflichtungen haben Unternehmen – etwa in Deutschland?
Mehr Transparenz, weniger Umweltbelastung: Im Rahmen der Erweiterten Herstellerverantwortung gelten für Inverkehrbringer unter anderem folgende Regelungen:

  • EPR-Registrierung: Die Unternehmen sind verpflichtet, sich bei den zuständigen nationalen Behörden zu registrieren, damit Herkunft und Vertriebsweg von Produkten und Verpackungen nachverfolgt werden können. Die EPR-Nummer für Verpackungen in Deutschland entspricht zum Beispiel der LUCID-Registrierungsnummer bei der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR).
  • Zusammenarbeit mit Rücknahmesystemen und Entsorgungsunternehmen: Die Inverkehrbringer sind verantwortlich für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte und Verpackungen – das heißt: Sie tragen auch die Kosten für Rücknahme, Sortierung und Recycling. Im Fall von Verkaufsverpackungen ist dies in Deutschland über die Beteiligung an einem dualen System geregelt.
  • Meldepflicht: Regelmäßig müssen die Unternehmen an die Behörden und Systeme melden, welche Mengen sie in Verkehr bringen – je nach Land jährlich, pro Quartal oder sogar monatlich.

 

Verpackungen im Fokus: Welche Neuerungenbringt die PPWR?
Mit der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR), die Anfang 2025 in Kraft getreten ist, setzt die EU neue, einheitliche Standards für die Erweiterte Herstellerverantwortung und formuliert klare Ziele unter anderem für die Recyclingfähigkeit von Verpackungen. 2024 hat Interzero eine Roadshow in vier deutschen Großstädten organisiert, um Unternehmen über die neuen Anforderungen zu informieren. Zu den Kernpunkten zählen:

  • Recyclingfähigkeit: Ab 2030 müssen alle Verpackungen wiederverwendbar oder recycelbar sein. Verpackungen, die nicht zu mindestens 70 Prozent wiederverwertbar sind, dürfen dann nicht mehr auf den Markt gebracht werden.
  • Rezyklat-Einsatzquoten: Ab 2030 schreibt die EU verbindliche Mindestquoten für den Einsatz von Post-Consumer-Recyclingmaterialien (PCR) in Kunststoffverpackungen vor.
  • Kennzeichnungspflichten: Um Abfalltrennung, Entsorgung und Recycling zu erleichtern, werden standardisierte Kennzeichnungsvorschriften für Verpackungen eingeführt.
  • Eco-Fee-Modulation: Die finanziellen Beiträge im Rahmen der EPR-Systeme sollen sich stärker an ökologischen Kriterien orientieren. Das bedeutet: Je besser die Recyclingfähigkeit der Verpackungen, desto niedriger die Lizenzoder Entsorgungsgebühren.

 

Was ist international zu beachten? 
Trotz aller Bestrebungen, die europäische Verpackungsgesetzgebung zu harmonisieren, sind weiterhin unterschiedliche Vorgaben der Nationalstaaten einzuhalten – etwa im Hinblick auf die Lizenzierung von Verpackungen, bestehende Eco-Fee-Modelle oder spezifische Anforderungen an die Verpackungskennzeichnung. Als einer der führenden EPR Dienstleister unterstützt Interzero seine Kunden dabei, den Überblick zu behalten und allen Anforderungen gerecht zu werden.

PPWR im Überblick: Die wichtigsten Etappen:

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